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Incredible India

· TRAVELING

Nun bin ich schon seit Anfang März zurück aus Indien zurück, habe aber bis jetzt gebraucht, um meinen Reisebericht zu schreiben. Irgendwie haben die Ereignisse der letzten Wochen alles andere in den Hintergrund rücken lassen. Es gab keinen Raum, keine Konzentration, ja es scheint fast, als wären all die schönen Erinnerungen genauso in weite Ferne gerückt, wie die Aussicht auf die Rückkehr in ein "normales Leben" in naher Zukunft.

Doch was ist überhaupt "normal"? wird es nicht eigentlich immer gerade dann interessant, wenn alles Kopf steht und wir herausgefordert werden die Routine unseres Alttags und unserere Comfort Zone zu verlassen. War Indien vielleicht auch deshalb so eine unglaubliche und wundervolle Erfahrung, weil dort alle Sinne auf so unbekannte Weise angesprochen werden, weil es uns überflutet mit seinen Farben, atemberaubenden Gerüchen, unbekannten Geschmäckern und seiner ohrenbetäubenden Geräuschkulisse und es uns einfach überwältigt mit all seinem Dreck und seiner Schönheit, die dahinter zu Tage kommt...

Und auf einmal ist es wieder da in meinem Kopf, das Bild von der heiligen Kuh, die plötzlich mitten in einer Millionen Metropole vor Dir steht und Dir klar wird, daß die Uhren hier anders ticken und auch sonst nichts so ist, wie man es kennt. Aber so sehr Dich dieses Land zunächst ganz plötzlich und heftig überrumpelt, es dauert eine Weile, bis man wirklich angekommen ist und die wahre Essenz davon sickert erst ganz langsam durch.

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Du kannst Dich wehren und Dein System wird sich zuerst wehren, aber wenn Du es schaffst, Dich darauf einzulassen, ist es eine wundervolle Erfahrung und Indien trägt Dich durch Raum und Zeit und hinterlässt eine Spur in Dir, die, wenn Du aufmerksam hinschaust, nie mehr verlorengeht, Ein Bild was sich einprägt, so tief, dass Du es nie mehr vergisst, ein Gefühl, was Du immer wieder abrufen kannst, wenn es Dir einmal zu grau und eintönig erscheint in unserem geordneten Alltag, und es entsteht eine Verbindung, so etwas wie ein goldener Faden, an dem Du Dich Dein Leben lang entlanghangeln kannst.

Zu poetisch? schau Dir einfach die Bilder an und entscheide dann neu...

Delhi

18. Januar 2020. Nach einem bequemen und günstigen Flug mit LOT über Warschau, den ich nur empfehlen kann, lande ich in Delhi. Es ist kühl aber die Sonne scheint und es liegt der berüchtigte graue Smogschleier über der Stadt. Ich habe ein Taxi vorbestellt, im Laufe der nächsten Tage und Wochen wird aber klar, das man fast immer und überall mit Uber von A nach B kommt und das dies meist die kostengünstigste Variante der Fortbewegung ist. Ausser in Delhi, da kann man auch wunderbar mit der U-Bahn fahren, die ist unglaublich modern und sauber! und spart viel Zeit, da auf den Strassen fast immer Stau ist.

Ich wohne im Claridges Hotel, ein kleineres Hotel in ruhiger aber zentraler Lage https://www.claridges.com/

Es gibt einen Pool und die renovierten Cabana Zimmer sind groß und sehr bequem.

Im Hotel sind außerdem zwei Restaurants, falls man einmal abends zu müde ist, um noch auszugehen. Und am Sonntag ist immer Brunch im Garten, hier kann man herrlich den Tag verbringen und die illustre Gesellschaft beobachten...

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Währenddessen wird im nahegelegenen Lodhi Park gejoggt oder man vergnügt sich mit Freunden und Familie und auch das ein oder andere Liebespaar trifft sich hier zum stell Dich ein. Als blonde Frau ist man hier immer noch so ein exotischer Anblick, daß man ständig nach einem gemeinsamen Selfie gefragt wird.

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Ganz in der Nähe ist der Khan Market mit seinen vielen tollen Geschäften wie dem Anohki Store, Good Earth, Forrest Essentials uvm und coolen Restaurants wie Mamagoto, Town Hall oder Yum Yum Cha

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Am Montag besuche ich die "International Garment Fair", mein Aufhänger für diese Reise, ich will einmal schauen, ob ich dort etwas spannendes entdecken kann...

Die Anzahl der Aussteller und das Angebot sind überschaubar, das ist gut, denn so kann ich mich auf ein paar Fabrikanten konzentrieren, die handgedruckte "Blockprint" Textilien herstellen. Eine alte Handwerkskunst, die hier immer noch praktiziert wird und für die die Region um Jaipur bekannt und berühmt ist. Das erste mal tauche ich hier ein in ein Meer von Farben und Stoffen und Mustern ein, die mich nach wievor begeistern und ich plane die Firmen auf meiner Rundreise durch Rajasthan zu besuchen. Aber zuerst fahre ich für ein paar Tage nach Rishikesh, dem Geburtsort des Yoga, dort treffe ich meine Bekannte Stefanie aus Berlin, die hier ihre Yoga-Ausbildung gemacht hat und nun in enger Zusammenarbeit mit ihrem Lehrer und Mentor Dorelal Singh bereits weitere retreats geplant hat (siehe mehr hierzu unter https://www.yogacomparto.com/)

Rishikesh

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Die Fahrt mit dem Auto gestaltet sich mühsam, die Strassen sind verstopft, das Auto unbequem und alles klappert so, daß ich mich frage, ob der Wagen jeden Moment zusammenbricht. Über die Toilettenpause möchte ich mich gar nicht erst äußern und erst nach Einbruch der Dunkelheit komme ich nach 8 Std Fahrt im 240 km entfernten Rishikesh an. Als endlich das Hotel gefunden ist und ich Stefanie in die Arme schließe, frage ich mich und sie, was genau sie denn eigentlich hierher gezogen hat. Wir verbringen den Abend und den ganzen nächsten Tag zusammen und auf den ersten Blick kann ich dem ganzen zunächst nicht allzu viel abgewinnen. Der Ganges fliesst hier am Fuße des Himalaya durchs Tal, der Ort verläuft entlang des Flusses, es es gibt jede Menge Affen, Hippies, Yogis, Souvenirshops und zwei Brücken über die sich jede Menge Mopeds und Menschen von einem Ufer zum anderen schieben.

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Ich sehe viel Schutt und Armut, es gibt im ganzen Ort nur vegetarisches Essen und keinen Alkohol, das Hotel ist einfach, nachts ist es kalt, alles was man anfasst, ist irgendwie schmutzig ... aber so trubelig und verstörend das teilweise ist, es stellt sich schon nach kürzester Zeit eine innere Ruhe ein. Wir besuchen eine heilige Höhle, stecken die Füße ins eiskalte und klare Wasser der Ganges, spazieren in der Sonne an dessen Ufer entlang und plötzlich und fast unbemerkt öffnet sich etwas und man taucht ein in diese ganz besondere und mit Worten schwer zu beschreibende Energie, die hier herrscht. Man beginnt, die Farben zu sehen, die Vögel zu hören, man probiert frisch gebackene Dosas und wärmenden Bananenporridge zum Frühstück, und den Chai Tee, der vor dem Hotel frisch zubereitet und für ein paar Pfennig angeboten wird, überall wird man freundlich begrüßt wie eine alte Bekannte und plötzlich fühlt man sich irgendwie verbunden, geborgen und als wäre man schon immer hier gewesen.

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Dieser erste gemeinsame Tag kommt mir im Nachhinein wie eine Woche, alles ist so intensiv und unsere Begegnung hat eine so tiefe und große Bedeutung für mich, wie sie sich in manch jahrelanger Bekanntschaft nicht herstellt. Diese Verbindung wird sich später noch als viel weitreichender erweisen, als Stefanie mir Dorelal vorstellt. Er ist Ihr Ausbilder und u.a. Yoga- und Meditationslehrer im berühmten Ananda Hotel in Rishikesh und den weltweiten Six Senses Hotels. Bei ihm habe ich nun für die nächsten 5 Tage für jeweils ein paar Stunden Yogaunterricht. Dieser besteht allerdings gar nicht wie vermutet vorwiegend aus Asanas, also den Körperübungen, sondern, nach ein paar Stretchingübungen und Sonnengrüßen, machen wir Atemübungen, meditieren, philosophieren und gehen bei Sonnenaufgang zum Kunjapuri Temple, ein Erlebnis, von unbeschreiblicher Schönheit und Anmut, was ich trotz Kälte und frühem Aufstehen nie vergessen werde.

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Nach meiner täglichen Session laufe ich durch den Ort und lasse mich treiben. Und besuche in diesem Zug auch einmal Dorelal und seine Schwester Menaksi in ihrem Laden, den sie im Ort betreiben. Hier bieten sie ein Sammelsurium an verschiedensten Dingen des täglichen Bedarfs an, von der Yogamatte bis hin zur Wasserflasche aus Kupfer, Malaketten, Bekleidung, und Hilfsmittel zur Chakrenheilung. Eine kleine Geste von Dorelal, ganz unbewusst ausgeführt, bringt mich dazu, plötzlich darüber zu sinnieren, wie man den Laden vielleicht etwas anders gestalten könne, aufgeräumter, klarer, kommerzieller mit dem Focus auf ihre Kernkompetenz. Yoga! Dorelal fragt mich, woher ich mein Interesse und meine Haltung dafür nehme und ich erzähle von meinem Laden, den ich 15 Jahre betrieben habe und den ich letzten Sommer schweren Herzens geschlossen habe. Und plötzlich passiert etwas in mir, es ist als wäre ein Knoten geplatzt, etwas lange unterdrücktes drängt wieder an die Oberfläche und ich merke, wie ich immer noch brenne für das Geschäft, den Einzelhandel, die Mode, den damit verbundenen kreativen Prozess und seine gestalterischen Möglichkeiten, für die Beschaffung und die Produktion der Ware, deren Präsentation, das Handeln und Verhandeln, das Feilschen darum und das Finden all dieser schönen Dinge. Ich laufe durch den Ort, ich beobachte eine Hochzeit und eine Feuerbestattung, ich besuche den Beatles Ashram, ein Gangaarti (eine Feuerzeremonie am Ufer des Ganges), und erlebe das alles fast wie in einem Rausch. So fühlt es sich an, wenn alles im flow ist.

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Ich mache Fotos, Notizen und die Ideen sprudeln nur so aus meinem Kopf, ich fühle mich so lebendig wie lange nicht mehr. Ich bin wieder da! Die nächsten Tage vergehen wie im Flug und dann wird es Zeit mich zu verabschieden und mich wieder auf den Weg zu machen nach Delhi.

Hier treffe ich am nächsten Tag Nicole Mohrmann. https://www.nicolemohrmann.com/ Sie ist erfolgreiche Einzelhändlerin aus München, hat dort drei Geschäfte und lässt zudem seit Jahren ihre zauberhafte eigene Kollektion "Nimo with Love" https://nimowithlove.com/ hier in Indien produzieren. Ich bin gespannt, was sie zu berichten hat. Wir wollen uns am Abend mit ihrem Prodzuenten und seiner Frau zum Essen treffen (das Restaurant JAMUN 17, Main Market Rd, Block 13, Lodi Colony, New Delhi 110003, kann ich im Übrigen nur sehr empfehlen) .

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Aber vorher empfiehlt mir Nicole einen Besuch beim Lajpat Nagar Market, hier gibt es Stoffläden, Modeschmuck, eine ganze Strasse nur mit Schuhen und man kann sich die Hände mit Henna bemalen lassen. Am Vormittag betrete ich also dort das erste Stoffgeschäft und bin erst einmal überwältigt von dem vielfältigen Angebot. Ich schaue mich um und frage dann den Besitzer, was ich denn wohl tun sollte, wenn ich einen Stoff finde, ob er einen Tipp für mich hat, vielleicht zufällig eine Schneiderin kenne. Und er zeigt auf eine Frau, die am Ende des Ladens steht, "fragen Sie diese Dame, die kann Ihnen helfen" und so lerne ich Sangeeta kennen. Sie ist Inderin, spricht perfektes Englisch und gibt mir sogleich Ihre Handynummer, wenn ich Hilfe bräuchte, solle ich mich melden... Es ist eine dieser schicksalhaften Begegnungen, die man weder erklären noch beschreiben kann und so sitze ich noch am gleichen Nachmittag bei ihr im Wohnzimmer, Ihr Schnittmacher eilt herbei um bei mir Maß zu nehmen und sie versichert mir, sie könne jedes Teil allein mit Hilfe eines Fotos kopieren. Zunächst will ich mir zur Probe ein paar Teile von ihr schneidern lassen, einfach so zum Spaß.

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Am nächsten Tag gehe mit Nicole und ihrem Freund Yaser zum Kinarii Bazaar, hier gibt es nichts als Accessoires, ganze Strassenzüge mit Knöpfen und Bändern, Borten, fertigen Stickerein und Perlen, Bommeln und Quasten, ein Paradies für eine detailverliebte Krämerseele wie mich und plötzlich ist sie wieder da, meine alte Idee von einer Jacke, deren Umsetzung vor Jahren in Hong Kong an Stückzahlen und vielleicht auch einer Portion Naivität gescheitert ist. Das Ganze ist mir aber nie aus dem Kopf gegangen und so mache ich mich in den nächsten Tagen auf die Suche, nach den passenden Stoffen... ich berichte Sangeeta davon. Mit ihrem Sinn für das Individuelle sie ist sie genau die Richtige für einen ersten Versuch mit kleinen Stückzahlen. In den darauf folgenden Wochen bleiben wir immer in Kontakt, sie ist zuverlässig, klug und geschäftstüchtig und kann sich als Inderin natürlich auch bei den Zulieferern entsprechend durchsetzen. Denn natürlich tauchen schnell die ersten Probleme auf und auf "don't worry" kann man sich hier auch nicht verlassen... Unsere Zusammenarbeit ist mit Corona nun vorerst zum Stillstand gekommen, die Inder haben absolute Ausgangssperre aber ich bin mir sicher, wenn das Leben dort irgendwann weitergeht, geht es auch mit unserem Projekt weiter. Aber dazu später mehr...

Danke Ihr Zwei! Das hat soviel Spaß gemacht!

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In Delhi gibt es aber auch sonst viel zu entdecken. Meine Favourites sind der

Khan Market mit seinen vielen schönen Geschäften von Good Earth über Anokhi uvm und coolen Restaurants z.B. Mamagoto oder Town Hall, Connaught Place mit seinen zahlreichen Stores und Restaurants, Humayuns Tomb, eine Art Mini Taj Mahal, die

Step Wells Agrasen Ki Baoli, ein still gelegtes Wasserreservoir, Haus Khaz Village mit seinen wundervollen Geschäften Ogaan, Ole Couture, Coast Cafe uvm...

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Humayuns Tomb
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Jaipur-Pink City

Nach drei Tagen fahre ich weiter nach Jaipur. Hier wohne ich für die ersten Tage im

28 Kothi House http://www.28kothi.com , einem bezaubernden kleinen Guesthouse, individuell und mit Liebe zum Detail eingerichtet. Ich bin schockverliebt in meinen palmenverzierten Kleiderschrank und in die kleine Seife, die ich mir bei meiner Ankunft aus vier verschiedenen Duftrichtungen aussuchen darf.

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Neben seinen überaus sehenswerten Sehenswürdigkeiten wie dem

Palast der Winde/Hawa Mahal, dem Königspalast/City Palace und dem

Amber Fort hat die Pink City Jaipur noch unendlich viel anderes zu bieten.

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Hawa Mahal-Palast der Winde

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City Palace

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Tikam Chand "The Street Photographer" mit seiner alten Zeiss Kamera

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Amber Fort

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Anokhi Blockprinting Museum

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Sujan Rajmahal Palace https://thesujanlife.com/raj-mahal

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Ein Hotspot überbietet hier den anderen. Von luxuriösen Palast Hotels wie dem neugestalteten SUJÁN Raj Mahal Palace oder dem traditionellen Rambagh Palace mit angeschlossenem Poloclub über nachhaltige Shopkonzepte wie das Nila House oder das stylische und hippe Parampara oder Pink Jaipur, Cafes und Restaurants (Palladio, Jaipur modern, Meraaki Kitchen) und natürlich die vielen traditionellen Handwerksbetriebe machen Jaipur zu einem echten Design Mekka.

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Café und Bar Palladio

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Parampara

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Nach ein paar Tagen ziehe ich um in das wundervolle Guesthouse Jobner Bagh, welches in der Nähe der "walled city" liegt https://www.jobnerbagh.com/ Jedes der 12 Zimmer ist individuell mit Antiqutäten eingerichtet, es gibt eine Dachterasse und auch den hotelinternen Shop und das Restaurant betreiben die Inhaber mit viel Liebe zum Detail. Abends wird hier ein köstliches Menü serviert und wer mag tauscht sich danach bei einem Glas Wein mit den anderen Hotelgästen an einer Feuerschale im Garten über die Erlebnisse des Tages aus. Ich komme ins Gespräch mit einem jungen Inder, der eine Professur in Stanford hat und und einer jungen Designerin aus Australien, die mir nach 10 Minuten erzählt, dass sie jetzt mit ihrem Mann in Berlin lebt. All das sind die Zufälle, die keine sind und die einem hier so oft begegnen, dass man spätestens jetzt wieder anfängt an Magie zu glauben. Etwas was mich über den ganzen Zeitraum meiner Reise begleiten wird. Und so wird das Jobner Bagh mit seiner besonderen Atmosphäre und Gastfreundschaft zu meinem "new home away from home"...

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Ich gehe frühmorgens auf den Blumen- und Gemüsemarkt Phool Mandi, schaue sonntags beim Poloturnier zu, besuche neben all den Sehenswürdigkeiten auch die Blockprinter, die auf meiner Agenda stehen und deren Handwerk mich so sehr begeistert und geniesse die prall gefüllten Tage in dieser faszinierenden und farbenfrohen Stadt.

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Jodhpur- die blaue Stadt

Mein nächster Stop ist Jodphur. Leider fällt mein Besuch hier viel zu kurz aus. Hätte ich gewusst, was mich erwartet, hätte ich auf jeden Fall noch eine zweite Nacht eingeplant und alles auf "rot" gesetzt für eine Übernachtung im Raas Hotel https://raashotels.com/jodhpur/home/ Am Nachmittag komme ich nach längerer Autofahrt in Jodphur an und zunächst ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, warum es die blaue Stadt genannt wird. Ich starte am Clocktower und laufe in die autofreie Altstadt und tauche ein in das Gewirr der Gassen, die sich bergauf Richtung Fort schlängeln, und plötzlich sind sie überall, die blauen Türen und Häuserwände. Ein Indigo was so intensiv leuchtet, das es einem den Atem raubt. Man fühlt sich sofort verzaubert, von diesem Ort und dem Lächeln seiner Bewohner. Die Farbe Blau kennzeichnet traditionell übrigens die Zugehörigkeit der Bewohner zur Kaste der Brahmanen, allerdings werden auch heute noch die Häuser blau gestrichen, weil man der Farbe nachsagt, sie sei ein effektives Mittel zur Abwehr von Moskitos.

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Ich lasse mich treiben und entdecke die vielen tollen Geschäfte und Restaurants rund um die stepwells Toorji Ka Jhalra von dessen Stufen ein paar Jungs vor filmreifer Kulisse ins Wasser springen. In unmittelbarer Nähe liegt auch das Raas Hotel, dessen Innenhof, Terasse und Swimmingpool so einladend aussehen, daß man gar nicht weiß, ob man sich einfach dort niederlassen oder weitergehen soll um weiter die Atmosphäre des Ortes aufzusaugen.

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Am nächsten Morgen mache ich mich auf den Weg zum Meherangarh Fort, einer im

15. Jahrhundert erbauten Festungsanlage, welche auf einem 140 m hohen Felsen liegt und die Stadt überragt. Wir fahren mit dem Auto nach oben und ich laufe später von dort durch die Gassen zurück in die Altstadt. Das spart Kraft und Zeit und man kann auf dem Weg noch das wunderschöne Jaswant Thada-Mausoleum besuchen.

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Mehrangarh ist eine beeindruckende Festung. Es gibt einen tollen Audioguide,

der einen durch die Anlage führt und mit spannenden Informationen versorgt.

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Ich habe Glück und an diesem Tag findet eine Ausstellung des Fotografen

Tarun Chouhan http://Tarun Chouhan Photography statt, der Land und Leute

auf zahlreichen beeindruckenden Bildern festgehalten hat

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Udaipur-City of Lakes

weiter geht es mit dem Auto nach Udaipur. Wir fahren durch eine herrlich ländliche Gegend, vorbei an Wiesen, Feldern und Bauern, die hier ihre Felder bewirtschaften. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichen wir Udaipur, was idyllisch zwischen am Lake Pichola liegt

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Für indische Verhältnisse ist dieser Ort geradezu beschaulich. Das Leben rund um den See ist entspannt und ich geniesse die Atmosphäre, die mit ihren vielen Brücken und morbidem Charme fast ein wenig an Venedig erinnert. Wären nicht auch hier wieder diese wunderschönen indischen Tempel und Paläste, allen voran der City Palace, den es natürlich am nächsten Tag als erstes zu besichtigen gilt. Unterhalb des Palastes liegt der Jagdish Temple, auch dieser ist einen Besuch wert, von hier aus lässt man sich am besten ein wenig durch die Strassen treiben, besucht die bunten Märkte, feilscht ein wenig, kauft ein paar Souvenirs und bestaunt das Kunsthandwerk, was allerorts angeboten wird.

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City Palace

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Auch für Udaipur gilt, lieber eine Nacht mehr einplanen (min. zwei, lieber drei) und wenn es geht in einem Hotel mit Seeblick übernachten. Das "The Leela Palace" https:

hat eine einzigartige Lage und ist für seine Gäste nur vom Wasser aus zu erreichen.

Von hieraus schaut man über den ganzen See u.a. auch auf das Taj Lake Palace Hotel, welches mitten im See liegt und als Filmkulisse für den Bond Film Octopussy diente.

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Street Art

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Am späten Nachmittag sollte man unbedingt eine Bootsfahrt unternehmen, das Ticket aber möglichst schon vorher kaufen, da die Sunset Touren immer schnell ausgebucht sind. Die Fahrt über den See ist glaube ich eine der romantischsten Sachen, die ich je alleine unternommen habe. Und man ist so verliebt in den Ort, das Land und das Leben, daß man sogar fast vergisst, daß man mit einer Rettungsweste und allerlei anderen Touristen auf dem kleinen Böotchen unterwegs ist, was hier in den Sonnenuntergang schippert.

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Street Life

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Mumbai

Von Udaipur geht es jetzt mit dem Flugzeug weiter nach Bombay. Hier war ich schon einmal vor 20 Jahren und habe eine sehr besondere und unvergessliche Zeit erlebt. Damals hatte ich das Privileg mehrere Wochen privat mit eigenem Koch und Fahrer zu wohnen. Ein Leben, wie in einem indischen Märchen bzw einem Hollywoodfilm... Diesmal bin ich Tourist und buche mich für die erste Nacht im Soho House ein. Das will ich mir nicht entgehen lassen, obwohl es über eine Stunde entfernt vom Stadtcenter am Juhu Beach liegt. https://www.sohohouse.com/de/houses/soho-house-mumbai.

Hier tummelt sich neben internationalen Gästen die Jeunesse dorée von Mumbai, die hier am Pool auf der Dachterasse chillt. Viele Fotos coole Fotos gibt es zwar nicht, denn hier herrscht strenge "no picture policy" aber ganz ehrlich, das ist auch nicht so schlimm, denn eigentlich sieht es hier so aus, wie in jedem anderen Soho House (;

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Am nächsten Tag mache ich mich auf den Weg diese spannende und riesige Stadt (wieder-) zu entdecken. Ich ziehe ins kleine Abode Boutique Hotel https://abodeboutiquehotels.com/abode-bombay, welches besser nicht liegen könnte, im Stadtteil Colaba, in unmittelbarer Nähe zum Gate of India, von wo aus sich der Marine Drive den Strand entlang zieht und neben dem sich auch das renommierte

Taj Mahal Hotel befindet. Hier sollte man unbedingt zumindest mal einen Tee

getrunken haben. Rund um das Hotel gibt es viele tolle Restaurants (z.B. Bombay Vintage, Kitchen Garden by Suzette, The Table) und Einkaufsmöglichkeiten und hier ist auch das Regal Cinema, für alle die mal Lust haben auf einen echten Bollywood Streifen.

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Zu Fuß ist man ganz schnell in den umliegenden Vierteln wie Kala Ghoda mit seinen vielen kleinen individuellen Shops und Cafes oder am Hauptbahnhof CST ehemals Victoria Terminal, dem imposanten Prachtbau auf dessen Bahngleisen man um die Mittagszeit immer noch das quirlige Treiben der "Dabbawallas" also der Essenslieferanten beobachten kann, die den Büroangestellten in einer Tiffinbox , einem mehrteiligen Metallbehälter, das Mittagessen direkt ins Büro bringen , was von ihren Ehefrauen zu Hause in ihrem Heimatdorf gekocht wurde. Hinter diesem ausgeklügelten Transportsystem steckt eine bemerkenswerte Logistik, so dass bei täglich fast 200.000 ausgelieferten Mahlzeiten kaum eine verloren geht... schaut Euch doch bei Gelegenheit mal den Film "Lunchbox" an... very sweet!

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Eine andere interessante Tour führt zu den "Dhobi Ghats", einen der "Open Air Waschsalons" von Mumbai, wo für 1000ende von Menschen, Hotels und Restaurants

die Wäsche gewaschen wird und auch hier geht seltsamerweise nichts verloren.

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Und dann gibt es noch eine geführte Tour nach Dharavi. Gleich neben dem glitzernden Finanzdistrict Bandra liegt der größte Slum Asiens, der zwar als eine Art Vorzeigegebiet gilt, denn neben Schulen, Krankenhäusern und sozialem Wohnungsbau gibt es hier auch ein eigenes Wirtschaftsleben, mit Geschäften und Handwerksbetrieben, durch das die Bewohner ihr finanzielles Auskommen haben, trotzdem findet das Leben hier unter schwierigsten Bedingungen statt. Dennoch scheint niemand hoffnungslos zu sein und am Wegesrand steht ein Karton eines chinesischen Elektronikherstellers auf dem steht "always believe that something wonderful is going to happen"

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Hier wurde auch 2008 auch der Film "Slumdog Millionare" gedreht

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Fährt man den Marine Drive entlang, gelangt man nach Malabar Hills, einer grünen und gehobenen Wohngegend, die für die "Hanging Gardens" bekannt ist, einer schönen Parkanlage mit Blick auf das Meer. Steigt man etwas tiefer in den Bezirk ein, gelangt man zum Banganga Tank, in der Tempelanlage Walkeshwar. Hiermit verbinde ich wunderbare Erinnerungen, als wir hier damals das alljährliche Musikfestival besuchten und auf den Stufen des heiligen Beckens der Musik lauschten...

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Am Ende der 4 Tage in Mumbai bin ich erschöpft. Die Menschenmengen, der Verkehr und die Lautstärke zerrt an den Nerven, mittlerweile wurde hier deshalb beschlossen, ein Ampelsystem zu testen, bei dem die Rot- Phase umso länger anhält, je lauter das Hupkonzert ist. "honk more wait more" , vielleicht ein Motto, was uns auch in diesen herausfordernden Zeiten im Hinterkopf bleiben sollte. Die Krise geht nicht schneller vorüber, weil wir sie bejammern, verfluchen oder am liebsten negieren würden.

In diesem Sinne #stayfocused #staypositive #machwasdraus

next stop Ayurveda-Sri Lanka...

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