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Liebe in Zeiten von Corona

Kein Mensch ist eine Insel

· THOUGHTS OF THE DAY

Die Welt steht Kopf. Die Verbreitung des Coronavirus beeinflusst gerade das Zusammenleben der Menschen auf der ganzen Welt und stellt uns alle vor größte Herausforderungen. Wir sind plötzlich aufgerufen unsere Gewohnheiten, Einstellungen und Verhaltensweisen zu hinterfragen und ich glaube mehr als das Virus selbst, fürchten wir alle die Ungewissheit und den damit einhergehenden Kontrollverlust.

Aber letztlich sind wir es die entscheiden, wie wir uns jetzt verhalten wollen,

wer wir sein wollen. Stecken wir den Kopf in den Sand oder versuchen wir diese Herausforderung als Chance zu begreifen, vielleicht einmal etwas Neues auszuprobieren, etwas anders zu machen und vielleicht sogar gestärkt aus der ganzen Sache herauszugehen. Ob sich nachhaltig etwas verändern wird, bzw dies gar eine Erfolgsgeschichte wird, vermag wohl zu diesem Zeitpunkt niemand zu sagen aber wir werden das Ganze auf jeden Fall als bleibende globale Erfahrung abspeichern.

Denn von dieser Krise sind wir alle betroffen, jeder auf seine Art. Und so sehr wir bisher oft dachten bzw im Stillen hofften, das ein oder andere Problem beträfe uns nicht, weil wir es in weiter Ferne wähnten, so wird durch den weltweiten Shutdown, den wir zur Zeit erfahren nun sehr deutlich, dass wir alle miteinander verbunden sind und voneinander abhängig. Es herrscht Ausnahmezustand und so wie in jeder anderen engen Beziehung, steht die Liebe auf dem Prüfstand, wenn es kriselt. Die ein oder andere Herausforderung wird dann schnell zur Überforderung und plötzlich verhalten wir uns völlig unangemessen, weil vielleicht die Angst gerade stärker ist als der Verstand. Aber nicht umsonst heisst es ja so schön: in guten wie in schlechten Zeiten... Gerade jetzt müssen wir zusammenhalten. Und wir sind angehalten die Perspektive zu wechseln - vom Ich zum Wir. Was zählt ist Empathie, Solidarität, Loyalität, Zusammenhalt und Beständigkeit. Sich erden und sich verbinden. Und sich trotz Social Distancing auf das Miteinander zu focussieren. Die Schwächeren zu stützen, liebevoll und nachsichtig zu sein, Verständnis zu zeigen auch wenn wir den anderen vielleicht gerade nicht verstehen. Einfach nur hinhören und für den anderen da sein, denn in so einer Situation ist oft mehr unser (Mit-) Gefühl statt unserer Meinung gefragt. Eigentlich alles Dinge, die sowieso zur Tagesordnung gehören sollten aber oft ist es ja leider so, dass wir erst aufwachen, wenn wir vor einem Scherbenhaufen stehen. Oft erkennen wir erst dann, welchen Anteil wir tragen am Zustand unserer Welt und unseren Beziehungen und oft fangen wir erst an etwas wertzuschätzen, wenn wir die Bedrohung spüren jemand oder etwas zu verlieren. Nehmen die Dinge für allzu selbstverständlich, regen uns über alles mögliche auf, insistieren, wollen Recht behalten, streiten, bevor wir erkennen, was wirklich wichtig ist und das nichts gewonnen ist, wenn einer verliert.

Immer wenn wir vor solch schwierigen Herausforderungen stehen, wird geprüft ob an erster Stelle unser eigenes Bedürfnis steht, was wir befriedigen wollen oder ob wir bereit sind etwas zu geben, auch wenn wir selber gerade nicht viel haben. Geht es mir in meinen Beziehungen darum einen eigenen Mangel zu kompensieren und mir das fehlende Stückchen von außen einzuverleiben oder lasse ich mich leiten von einem Gefühl innerer Fülle, Liebe und Zuversicht und bleibe bedingungslos in meiner Liebe und Zuneigung auch wenn das von uns Erwartete nicht eintrifft und auch gerade nichts zu erwarten ist.

Schaffen wir es, das Gleichgewicht zu halten auch wenn gerade alles nicht gleichmäßig läuft.

Schneiden wir uns von unseren Gefühlen von Ängsten ab um den Schmerz nicht spüren zu müssen oder verbinden wir uns und erkennen das Leben als eine Entdeckungsreise an und akzeptieren alle Gefühle die aufkommen, die positiven aber auch die negativen, denn beide gehören zu uns. Gestehen wir uns unsere Ängste ein, denn innere Stärke heißt nicht, dass ich die Vibrationen und Irritationen nicht fühle, sondern dass ich das Beben wahrneme und ausgleiche , damit es mir nicht den Boden unter den Füßen wegzieht. Und echter Großmut zeigt sich, wenn wir nicht gleichgültig über alles hinweg gehen sondern mit Gleichmut und mit festem Schritt mutig einen Schritt vor den anderen setzen.

Jeder sollte sich jetzt seiner Verantwortung gegenüber dem Ganzen bewusst sein. Und jeder, der mit sich und der Welt in Resonanz geht, kann und sollte deshalb etwas dazu beitragen sein eigenes kleines Universum und damit sein Umfeld so positiv wie möglich zu gestalten. Es gibt so viele tolle Initiativen von Online Yoga bis zum persönlichen Lieferdienst und zahlreichen Hilfsangeboten, viele Menschen gehen schon mit gutem Beispiel voran, lasst es uns nachmachen.

 

Vertrauen und Vertauen wir uns doch auf so tiefer Ebene, dass auch in stürmischen Zeiten die Stricke nicht reißen. Und lassen wir doch einfach mal das kleine Licht an, damit sich auch in dunklen Zeiten keiner fürchten muss. Spenden wir einander Trost. Bleiben wir in Verbindung, unterstützen wir uns gegenseitig. Das kann ein Anruf sein, eine Nachricht, eine kleine Geste, die einfach zeigt das wir aneinander denken und keiner alleine ist in dieser verrückten Zeit.

Und auch wenn ich sonst kein sehr gläubiger Mensch bin, dieser Text von Anton Rotzetter hat mich sehr berührt und gibt mir Halt in dieser Zeit. Wer mag kann ja GOTT durch "Himmlische Kraft" ersetzen.

"Gott, ich brauche einen Fels, um darauf zu stehen in dieser fließenden Welt

Ich brauche einen Boden, der nicht wankt in dieser bebenden Welt

Ich brauche einen Weg, um mich nicht zu verirren in dieser verwüsteten Welt

Ich brauche einen Stock, um mich zu halten in dieser gefährlichen Welt

Ich brauche jemanden, der mich nicht im Stich lässt in dieser trügerischen Welt

Gott, sei Du mir Fels, sei Du mir fester Boden, sei Du mir Weg und Stock,

sei Du mein Du- jetzt und alle Tage meines Lebens"